Der entscheidende Unterschied von Reptilien gegenüber Säugetieren liegt darin, dass es sich bei Echsen, Schlangen und Co. um ektotherme, also wechselwarme, Tiere handelt. Dies bedeutet folglich, dass sie nicht in der Lage sind, ihre Körpertemperatur selbstständig zu steuern, sondern auf den externen Eintrag von Wärme angewiesen sind. Dementsprechend brauchen sie eine, artspezifisch etwas unterschiedliche, Mindesttemperatur für jegliche Aktivität wie Nahrungssuche und -aufnahme, Verdauung und die Metabolisierung der absorbierten Nahrungsbestandteile.
Die Metabolismusrate ist abhängig von der metabolischen Körpergröße, welche nicht mit der tatsächlichen Größe eines Tieres zu verwechseln ist. Hierbei gilt, je kleiner ein Tier ist, desto höher ist seine Metabolisierungsrate. Dies bedeutet generell, dass ein Reptil im Verhältnis zu Säugetieren einen deutlich geringeren Nahrungsbedarf hat und daher auch nur circa ein Viertel der Energie eines gleich großen Säugetieres benötigen. Da für diesen gänzlich anders funktionierenden Metabolismus eine bestimmte Temperatur benötigt wird ergeben sich zwangsläufig vielfältige Schwierigkeiten in der Terrariengestaltung und gesundheitliche Probleme, wenn die entsprechende Temperatur nicht eingehalten wird.
In freier Wildbahn kann sich ein Tier die Stellen der für seinen aktuellen Bedarf nötigen Temperatur frei wählen, demnach ist es essentiell, auch in einem künstlich geschaffenen Lebensraum für ein Temperaturgefälle zu sorgen und dem Tier die Möglichkeit zu geben, durch zum Beispiel Sonnenbaden seine Temperatur zu erhöhen oder durch Eingraben in den Bodengrund zu erniedrigen.
Durch Defizite in diesen Bereichen kann es zu einem nicht korrekten Metabolismus des Reptils kommen, wodurch das Tier seine Futter- und Wasseraufnahme reduzieren kann und durch die entstandene Immunsuppression an lebensbedrohlichen Infektions- und Nierenerkrankungen versterben kann.