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GRÖßE

Mittlerweile entwickelt sich auch in der Terraristik der Trend weg von möglichst vielen Tieren auf engem Raum hin zu weniger Individuen, aber dafür in einer größeren und artgerechteren Unterbringung, um das Wohlbefinden der Tiere zu steigern.

Dies bietet auch deutlich mehr Möglichkeiten an Gestaltung und Einrichtung des Terrariums, was sowohl das Wohlbefinden des tierischen Bewohners steigert als auch ebenfalls optisch ansprechender auszusehen ist. Durch eine entsprechende Größe lässt sich der natürliche Lebensraum des Reptils deutlich besser nachbilden und beispielsweise ein Temperaturgefälle oder unterschiedliche Feuchtigkeitsbereiche erleichtern den wechselwarmen Tieren eine adäquate Thermoregulation. Entgegen früherer Meinungen sind Reptilien durchaus bewegungsfreudig, sofern ihnen die entsprechende Möglichkeit gegeben wird.Durch die entsprechende Größe und Gestaltung (s. Abschnitt Terrariengestaltung) ist auch bei diesen Tieren ein höheres Aktivitätslevel und ein komplexes Verhalten zu beobachten.

Es sind verschiedene Richtlinien zu finden, beispielsweise hat die DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde) Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien verfasst. Diese sind zwar nicht als Gesetz zu betrachten, für einen motivierten Terrarienbesitzer aber absolut empfehlenswert. Auch außerhalb des deutschen Sprachraumes finden sich zahlreiche Guidelines, an denen man sich orientieren kann. Für Schlangen beispielsweise kann man eine Formel abhängig von der Größe des Tieres verwenden. Demnach sollte die Länge und Breite des Terrariums als absolutes Mindestmaß der Länge des Tieres entsprechen (1,2m x 0,6m für eine 1,8m lange Schlange). Zwar wird sich eine Schlange eher selten ganz gerade in ihrer vollen Länge ausstrecken, aber dennoch sollte ihr zumindest die Möglichkeit dazu gegeben sein. Gleiches gilt für größere Echsen. Ihnen sollten mindestens anderthalb, besser zwei Mal ihre eigene Körperlänge zur Verfügung stehen, damit ihnen auch auf gerader Strecke einige Schritte möglich sind.

Im Endeffekt ist die Größe eines Terrariums dann eher durch das Platzangebot im Raum und den finanziellen Mitteln des Besitzers begrenzt als durch die Fläche, die das Reptil nützen würde, wenn es die Möglichkeit hätte.

Daraus ergibt sich, dass die Terraristik ein ungemein spannender Bereich der Heimtierhaltung darstellt, jedoch noch vor Anschaffung ein Mindestmaß an Fachkenntnissen voraussetzt, um seinem Schützling ein angemessenes und artgerechtes Zuhause zu bieten. Auch hier kann der Tierarzt beratend und unterstützend einwirken, um diesen exotischen Haustieren eine möglichst naturnahe und nicht gesundheitsschädliche Unterbringung auch in Gefangenschafft zu ermöglichen.