Der offensichtlichste Aspekt in der Terrariengestaltung ist sicherlich die Einrichtung. Grundlegend ist auch hier wieder ein fundiertes Wissen über das Ökosystem, aus welchem die Tiere ursprünglich stammen. Viele haben sich ganz spezielle ökologische Nischen innerhalb des tropischen Regenwaldes, der trockenen Wüsten oder dem Leben an oder im Wasser erschlossen. Auf die jeweils besonderen Bedürfnisse der Art muss bei der Gestaltung dringend geachtet werden, um einen möglichst naturnahen Lebensraum zu schaffen.
Allgemein lassen sich Wüsten-, Tropen- und Aquaterrarien unterscheiden. Während die meisten Arten entweder das eine oder das andere Habitat bewohnen gibt es auch einige, die eine Kombination benötigen. Bereits der Grundriss ist nicht zu unterschätzen. Arten, die den Großteil ihres Lebens in den Spitzen von Bäumen verbringen benötigen eher ein hohes Terrarium, während nicht kletternde Arten keinen Nutzen davon hätten und eine viel größere Grundfläche benötigen, um ihr natürliches Verhalten auszuleben. Selbst innerhalb einer Art können sich diese Bedürfnisse abhängig von Alter, Größe, Geschlecht und Jahreszeit beziehungsweise Reproduktionszyklus unterscheiden.
Auch beim Material des Terrariums spielen die eigenen Präferenzen eine eher untergeordnete Rolle. Nicht für jede Art ist beispielsweise ein Glasterrarium geeignet. Für Chamäleons mit ihren Ansprüchen an Luftfeuchtigkeit und -zirkulation sind oft Eigenbauten aus Holz und Gaze die bessere Wahl. Aquatische Arten brauchen selbstverständlich ein wasserdichtes Terrarium, das gegen ein Auslaufen oder Umkippen geschützt ist.
Auch Bodengrund und Rückwand sind nicht pauschal zu beschreiben. Während einige Arten ein festes Sand-Lehm-Gemisch zum angeregten Graben benötigen brauchen andere eher eine weichere Struktur wie lockeren Rindenmulch. Dabei sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass alle Materialien auch eine gewisse Praktikabilität erfüllen müssen. Sie sollten leicht zu reinigen, mikrobiologisch sicher und einfach auszutauschen sein.
Im Gegensatz zu Hund und Katze sind Reptilien nicht domestiziert. Selbst wenn einige Exemplare verhältnismäßig handzahm sind bleiben es dennoch Wildtiere. Für viele ist der Kontakt zum Menschen mit einem sehr hohen Stresslevel verbunden, daher sollte jedem Individuum ausreichend Raum und Möglichkeit zum Verstecken gegeben werden. Wenn mehrere Tiere in einem Terrarium gehalten werden sollte für jedes eine Rückzugsmöglichkeit vorhanden sein, um Stress und Streitigkeiten in der Gruppe zu vermeiden. Manche Arten pflegen ein sehr ausgeprägtes Territorialverhalten und ein rangniederes Tier muss gegebenenfalls ausweichen können. Insgesamt sollte die Einrichtung selbstverständlich möglichst die natürlichen Gegebenheiten des Herkuftsgebietes imitieren. Seien es nun zahlreiche Äste und Klettermöglichkeiten für Chamäleons, Ebenen mit mehreren Verstecken für Wüstengeckos oder Wasserbecken für regelmäßig badende Schlangen; all dies muss bei der Planung der Terrariengestaltung seinen Platz finden.
Auch für Reptilien empfiehlt sich ein Environmental Enrichment, damit auch diese Tiere ihr ganzes Repertoire an Verhaltensweisen ausleben und damit dem Halter und Beobachter viel Freude bereiten können. Nicht zu vergessen ist zudem auch die Sicherheit des Terrariums. Es sollte sowohl ausbruchssicher als auch gegen den ungewollten Zugang von außen durch andere Haustiere oder Kinder geschützt sein.